Menschen und Organisation müssen sich schnell und wirksam verändern können. Doch wie gelingt es, den Herausforderungen der Arbeitswelt heute und morgen gewachsen zu sein? Weshalb führen rund 70% der Veränderungsvorhaben in Unternehmen nicht zu den gewünschten Resultaten?
Werte – das Fundament erfolgreicher Organisationen
Organisationen sind komplexe soziale Systeme. Sie sind nicht einfach linear zu steuern. Oft trifft eine anvisierte Veränderung auf Ängste und Widerstände. Ein erfolgreiches Unternehmen zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, ein kraftvolles Umfeld zu schaffen, in welchem trotz oder eben wegen den Veränderungen ausserordentliche Resultate erzielt werden.
Aber woher kommt diese Kraft? Die Antwort liegt in der Unternehmenskultur. Sie beschreibt «wie die Dinge laufen». Sie ist sozusagen der Spirit und somit ein zentraler Erfolgsfaktor von Veränderungen. Trotzdem wird die Kultur oftmals sträflich vernachlässigt. Dies vor allem deshalb, weil sie eher schwierig greifbar ist. Die Kultur wird durch tief verwurzelte, meist unbewusste Verhaltensmuster geprägt und umfasst im Wesentlichen Werte und Einstellungen. Gemeinsame Werte im Unternehmen sind Orientierungsgrößen und Leitplanken für das Denken und Handeln. Werte geben Beständigkeit und Sicherheit und sie können motivieren.
Aus meiner Sicht sind folgende Schlüssel-Werte unabdingbar für eine Veränderungskultur:
Vertrauen
Oberstes Ziel sollte es sein ein Klima des Vertrauens zu schaffen. Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitenden etwas zu-trauen und etwas zu-muten. Mitarbeitende brauchen Freiraum, um Neues auszuprobieren. Sie sollten Fehler machen dürfen, denn das steigert die Innovationskraft. Rigide Vorgaben, übertriebene Kontrolle und Misstrauen sind kontraproduktiv. Vertrauen ist jedoch nicht zu verwechseln mit Laissez-faire oder einem Freipass für eine generelle Fehlertoleranz, denn sonst leiden die Effizienz und Kundenzufriedenheit.
Wertschätzung
Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitenden den Respekt entgegenbringen, den sie selbst auch erwarten – und zwar nicht nur oberflächliches Lob, sondern echte Wertschätzung. Erfolgreiche Führungskräfte wissen Wertschätzung so zu vermitteln, dass die Mitarbeitenden daran wachsen können. In einer Kultur der Wertschätzung hat entsprechend auch aufrichtiges, kritisches Feedback Platz.
Mut
Wer führt, muss mutig sein und Entscheidungen treffen, welche vielleicht zunächst ins Ungewisse führen oder unangenehm sind. Führungskräfte müssen bereit sein, Entscheide klar zu kommunizieren und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu tragen – im Guten wie im Schlechten. Sind sie als Vorbilder mutig, werden auch die Mitarbeitenden mutiger – sie probieren Neues aus, geben ehrliches Feedback und bringen Ideen ein.
Glaubwürdigkeit
Führungskräfte müssen in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, hinter welchen sie auch morgen noch stehen. Sie müssen verlässlich und ein Vorbild sein, auf Worte Taten folgen lassen und Versprechungen einhalten. Ebenso ist es wichtig, Fehler einzugestehen, Werte aktiv und konsequent vorzuleben und einzufordern.
Kulturprogramme sind heute bereits in vielen Unternehmen en vogue. Es genügt jedoch nicht, wenn Werte in schönen Buchstaben auf einer Hochglanzbroschüre postuliert werden. Werte können auch nicht einfach von oben nach unten verordnet werden. Und eine schlechte Unternehmenskultur lässt sich mit einem Workshop nicht einfach so hinbiegen. Werte müssen gemeinsam erarbeitet, explizit gemacht und vorgelebt werden. Und die Führungskräfte aller Managementebenen müssen die Werte aktiv und konsistent vorleben.
Möchten Sie Ihre Organisation erfolgreich verändern? Dann setzen Sie auf eine Unternehmenskultur mit den Säulen Vertrauen, Wertschätzung, Mut und Glaubwürdigkeit und geben Sie Ihren Mitarbeitenden Raum zum Wachsen.