Vertrauen – das Band, das alles zusammenhält
Dabei steht doch in vielen Unternehmensleitbildern so ein schöner Satz wie «Wir gehen offen und vertrauensvoll miteinander um…». Solche Leitsätze offenbaren sich nun in der Krise als Lippenbekenntnisse – weit entfernt von der gelebten Realität. Viele Führungskräfte möchten ihre Mitarbeitenden möglichst rasch wieder allesamt zurück am Arbeitsplatz sehen und voll unter Kontrolle haben.
Wieso werden in Unternehmen Jahr für Jahr in Mitarbeitergesprächen in gut gemeinter Absicht Ziele vereinbart, wenn dann schlussendlich doch die Anwesenheit und Sichtbarkeit mehr zählt als die effektive Leistung? Die Corona-Krise legt unweigerlich dieses tief verwurzelte, veraltete Menschenbild offen und katapultiert nun Führungskräfte mit dieser Haltung unfreiwillig mitten in einen Paradigmenwechsel.
Wissensarbeit im 21. Jahrhundert setzt Freiwilligkeit voraus (vgl. Peter F. Drucker, Management’s New Paradigms). Freiwillig und mit voller Überzeugung folgen wir aber nur denjenigen, denen wir vollumfänglich vertrauen können. Vertrauen ist das Band, das alles zusammenhält.
Vertrauen – ein zentraler Wert
Vertrauen ist wirksam, kraftvoll und in viele Bereiche des Geschäftslebens greifend. In der Führungsbeziehung beruht Vertrauen auf Gegenseitigkeit: Vertrauen schenken und Vertrauen erhalten. Vertrauen ist auch sehr grundlegend und hat viele Facetten: wir sprechen von Selbst-vertrauen, Zu-trauen, An-vertrauen, aber auch von Miss-trauen.
Frances Frei und Anne Morris beschreiben in ihrem Buch «Unleashed: The Unapologetic Leader’s Guide to Empowering Everyone Around You» drei Treiber für vertrauensvolle Führungsbeziehungen: Logik, Authentizität und Empathie. Wir vertrauen einem Menschen, wenn er uns mit seinen Argumenten, Ideen und Kompetenzen überzeugt (Logik), wenn wir ihn als echt und aufrichtig wahrnehmen (Authentizität) und wenn wir spüren, dass sich unser Gegenüber in unsere Gedanken und Gefühle hineinversetzen kann und es um die gemeinsame Sache geht (Empathie). Erst wenn alle drei Treiber zusammenwirken, stellt sich Vertrauen ein.
Zeit für einen Paradigmenwechsel
COVID-19 wird noch einige Zeit als Damoklesschwert über uns kreisen. Viele Mitarbeitende ziehen Homeoffice immer noch vor, um eine Ansteckung auf dem Arbeitsweg und im Büro möglichst zu verhindern.
Organisationen brauchen deshalb dringend Führungskräfte, die eine auf Vertrauen und Empowerment basierende Kultur bauen. Führungskräfte sind gefordert, ihr verstaubtes Menschenbild umzukrempeln und ein Umfeld zu schaffen, in welchem klare Ziele im Mittelpunkt stehen und die Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, sich selbst zu steuern und täglich zu lernen. Und sie sollen Fehler machen dürfen, denn das steigert die Innovationskraft. Rigide Vorgaben, unnötige Kontrolle und Misstrauen sind in einer modernen Arbeitswelt nicht mehr dienlich.
Was tun Sie in Ihrem Unternehmen für eine echte Vertrauenskultur? Ist es an der Zeit für einen Paradigmenwechsel? Schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie einen Gesprächstermin unter: https://www.zbinden.coach/kontakt/.